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Von vier Epochen in zwei Jahrtausenden

Schwäbische Zeitung - Di. 07. Februar 2017

Siloah vor 2000 Jahren, vor rund 100, vor genau 50 Jahren und heute

Von Walter Schmid

ISNY - Ein junges Paar kommt gerade von seiner letzten Abfahrt auf der Felderhalde-Skipiste. Die beiden packen ihre Skier ins Auto und stehen dann noch kurz vor der Tafel unter dem rustikalen Holzdach an der Siloah-Zufahrt, erkennbar verwundert. Sie kämen von auswärts, erzählen sie einem Passanten und bitten um eine Erklärung, was sich hinter der Aufschrift der Tafel verbirgt: „Evangelisches Kinder- und Jugenddorf Siloah“. Hier befinde sich ein Kindergarten und auch Flüchtlinge würden hier jetzt wohnen, bekommen sie als Antwort. Beim Namen Siloah könne er aber auch nicht weiterhelfen, sagt der Spaziergänger: „Das war schon immer so.“

Dass es vier Epochen gibt, anhand derer dieses Siloah ganz gut zu erklären ist, sogar mit runden Jahreszahlen, das blieb den Fragenden unbeantwortet. Gibt es gar Gemeinsamkeiten in der Siloah-Geschichte durch die Zeitläufte?

Erste Spur in der Bibel

In Kapitel neun des Johannesevangeliums wird von einem hilfsbedürftigen, von Geburt an blinden Mann erzählt. Jesus nimmt sich dieses Mannes an, „behandelt“ ihn mit seinen heilenden Händen und schickt ihn dann zur Waschung zur Siloah-Quelle. Die Waschung bewirkt, dass er sehen, sich orientieren, sein Leben selbst in die Hand nehmen kann. Gläubige nennen solche Ereignisse Wunder, weil es medizinisch keine Erklärung gibt. Siloah hat einem Hilfsbedürftigen ins Leben geholfen. Siloah vor etwas mehr als 100 Jahren: Diesmal hilft kein Quellteich ins Leben, sondern ein Haus für Waisenkinder in einem Bauerndorf namens Neu Pasua in der Nähe von Belgrad im heutigen Serbien. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts siedelten sich tausende Protestanten aus dem deutschen Südwesten, vor allem aus Schwaben, in Gebieten in den Balkan- Donauländern an. Historiker wissen, dass die ersten Jahrzehnte für die Siedler von großer Armut, Hunger und Krankheiten geprägt waren. Auch die Pest ging durch die donauschwäbischen Dörfer und hinterließ viele Waisenkinder. Christlicher Glaube und Not formte intakte Dorfgemeinschaften und ein aktives kirchliches Leben.

In Neu Pasua wurde 1910 eine Kirche gebaut und wenige Jahre später ein Haus für zunächst zehn Waisenkinder. „Wie der Teich Siloah in Jerusalem lebendiges Quellwasser spendete, so soll dieses Haus mit seinen Schützlingen ein lebendiger Quell sein, Kindern und Jugendlichen ins Leben helfen.“ Mit diesen Worten wurde das Waisenhaus geweiht. Der erste Weltkrieg brachte Rückschläge, aber nie die völlige Aufgabe des Waisenhauses, und ab 1944 begannen die Truppenverbände der Roten Armee eine schnelle und erfolgreiche Offensive Richtung Westen. Der Hausvater hatte mit Weitblick die Flucht vorbereitet, berichtet ein Historiker, die Dorfbewohner flohen in Trecks mit Pferdegespannen. Siloah wurde mit den Kindern und allen Habseligkeiten in Güterwaggons verladen. Wer zuhause blieb, wurde in Arbeitslager verschleppt. Siloah fand zunächst im fränkischen Bayern in diakonischen Einrichtungen Unterschlupf, später im früheren Amtshaus des Fürsten Windischgrätz in Eglofstal. Die Kinder gingen in umliegende Schulen und zur Sprachförderung in die Sonderschule nach Wangen. Gleichwohl war das Haus in Eglofstal zu klein und blieb ein Provisorium, unter anderem, weil immer mehr Waisenkinder zugewiesen wurden.

Umzug von Eglofstal

Bis die Hospitalstiftung der evangelischen Kirchengemeinde Isny Siloah ein Gelände für ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Kinderdorf in Erbpacht zur Verfügung stellte. Finanziert durch Spenden, durch Ämter und Kirche konnte 1967, also genau vor 50 Jahren, mit dem Bau begonnen werden. Die Zahl der Kinder stieg in den 1970-er und -80er-Jahren auf 175 Waisen und Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. „Wie die Siloahquelle heilsames Wasser spendet, so soll Liebe und Fürsorge für hilfsbedürftige Kinder nie enden“ – dieser Auftrag blieb. Jene Jahre waren aber auch gekennzeichnet durch gewaltige Umbrüche im erzieherischen Handeln und Zuschusskürzungen. Heimleitung und Mitarbeiterschaft erlebten Krisenjahre. Trotz allem Wandel wurde versucht, der Grundlinie „Siloah“ treu zu bleiben. 2009 beschloss die Mitgliederversammlung des evangelischen Waisenhausvereins Siloah e. V. den Verkauf des Kinderdorfes an die Jugendhilfe der großen diakonischen Einrichtung der „Zieglerschen“ in Wilhelmsdorf und 2013 die Überleitung des Vereins in eine Stiftung: „Die Waisenhausstiftung Siloah in Isny“. Der Auftrag blieb: „Das Entwicklungspotential jeden Kindes, Jugendlichen oder von Familien zu entfalten.“ Die Zieglerschen führten den Betrieb in kleinerem Umfang noch gut zwei Jahre, verhandelten dann aber die Rückgabe an die evangelische Kirchengemeinde. Ungenutzt kostete die Erhaltung der Anlage nur Geld, neue Konzepte waren gefragt.

Ein DRK-Kindergarten fand Heimat in Siloah, Kindergärten der Stadt folgten vorübergehend, als anderswo Um- und Neubaumaßnahmen notwendig waren. 2015 belegten gut 80 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan die Turnhalle, 2016 fanden 30 syrische Familien in Siloah Heimat – zumindest auf Zeit. Ihre Kinder werden durch Erzieher betreut, während die Eltern Sprachkurse besuchen. Vier Häuser wurden in 18 Wohnungen für das Projekt „Aufwind“ ausgebaut und vermietet. Die Bewohner versuchen, gemeinschaftliches Wohnen zu praktizieren. In den kommenden Jahren werden – auch wieder vorübergehend – Isnyer Schulen ins Siloah umquartiert. Vielleicht ist die Aufgabe von Siloah heute, „Herberge geben“ – im weitesten Sinne immer noch der alte Auftrag: „Weiterhelfen ins Leben“.

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Pressebericht - SZ vom 07.02.2017 - Von vier Epochen in zwei Jahrtausenden.pdf

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