Ein vielversprechender Anfang
Schwäbische Zeitung - Mo. 02. Mai 2016
Gut 30 künftige Hobbygärtner finden sich zum „ersten Spatenstich“ in Siloah ein
ISNY - Der geplante interkulturelle Gemeinschaftsgarten auf dem Siloah-Gelände ist mit dem „ersten Spatenstich“ nun vielversprechende Realität.Zwölf Asylbewerberfamilien, 15 Isnyer, acht Kinder und drei Hunde sind gekommen. Manche wohl nur zum Zuschauen, die Mehrheit sagt, dass sie so langsam Lust bekommt. Neun haben sich mit Unterschrift zum Mitmachen bereit erklärt.
Kurze Nachhilfe
Landschaftsgärtner Franz Miller hat Spaten, Schaufeln und einige Schubkarren beigebracht – und so manchem unerfahrenen Hobbygärtner musste gezeigt werden, wie ein Spaten zu bedienen ist. Miller hatte die Grenze der Beete mit Naturfarbe vorgezeichnet, und dann mussten die Außengrenzen der Beete spatenbreit abgegraben werden.
Der Edelmann-Bagger kommt nämlich nächste Woche und trägt den steinigen Boden innerhalb der Beet-Grenzen ab und wird einige Fuhren gute Gartenerde ankarren.
Abseits des Gartens wird ein Container aufgestellt fürs Werkzeug, Gießkannen und ein paar Sitzgelegenheiten. Wer definitiv mitmacht, bekommt Zugang zum Container.
Gemeinschaft soll wachsen
Mit dem Gemeinschaftsgarten soll ein Raum zur Begegnung und zur gemeinsamen Arbeit angeboten werden, soll „spielerisch-arbeitend-automatisch“ Integration geschehen. Der Garten soll eine Plattform bieten, auf der durch das Thema anbauen, arbeiten, gärtnern, eine Verständigung zwischen Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern wachsen kann. „Wir laden dazu ein, machen sie sich zum Teil eines kleinen Gartens, in dem auf ungezwungene Weise eine Gemeinschaft für die Zukunft unserer Stadt heranwachsen kann“, so steht’s im Anmeldeflyer.
Dem Isnyer Carlos Stuppak geht es um ein Stückchen eigenen Gerten. „Es geht mir aber auch um Begegnung, ums Kennenlernen der Flüchtlingsfamilien, sagt er. Familienpatin Veronika Warner, zuständig für die Familien des Hauses III, hat mehrere Familien zum Mitmachen animieren können. „Andere wollen noch abwarten, weil sie aus einer syrischen Großstadt geflohen sind und von Gartenarbeit keine Ahnung haben, erklärt die Patin. „Mit dem Gemüse, das wir hier gemeinsam anpflanzen, werde ich meine Leute an die deutsche Küche gewöhnen.“
Erweiterung ist möglich
Zwei Isnyer wollen sich ein kleines Hochbeet anlegen: „Da muss man sich nicht so arg bücken.“ Drei junge Syrer haben einer älteren Dame aus Isny geholfen, ihr gewünschtes Beet auszuheben. Einige Personen der künftigen Aufwindhäuser beteiligen sich definitiv und bringen Gartenerfahrung mit. Wie perfekt der Garten sein müsse, wurde Barbara Schulte zwischendurch gefragt. Sie antwortet: „Sie allein müssen damit zufrieden sein.“ Beim ersten Spatenstich wurden insgesamt zwölf Beete für den Bagger vorbereitet. Erweiterung sei jederzeit möglich, sagen Schulte und Miller.
Anmeldung ist nötig
Wilde Beteiligung soll es nicht geben. Wer mitmachen will, muss sich schriftlich anmelden und auch gemeinsam vereinbarte Spielregeln mit seiner Unterschrift bejahen. Angemeldete Mitglieder bekommen den Zahlencode für den Werkzeugcontainer und können jederzeit dort arbeiten. Wer Rat und Unterstützung braucht, ist bei gutem Wetter samstags zwischen 10 und 12 Uhr genau richtig, sagt Schulte.
Anmeldung über Telefon 0151-70420993 oder unter info@siloah-isny.de
Interessierten wird der Anmeldeflyer zugesandt.
Pressebericht - SZ vom 02.05.2016.pdf