Kopf Herz Hand
Immer mehr Kinder und Jugendliche fallen durch das Raster unseres Bildungssystems. Die Ursachen sind vielfältig aber das Ergebnis bleibt bei einigen gleich: Sie werden unbeschulbar, flüchten in Parallelwelten und sind für die Gesellschaft nicht mehr greifbar.
Diesen jungen Menschen widmet sich das seit 5 Jahren bestehende Pilotprojekt in Friedrichshafen mit dem Namen Kopf Herz Hand. Angegliedert an eine Mittelschule wird in einfachen, externen Räumlichkeiten durch ganzheitliches Handeln mit hohem Praxisbezug eine Resozialisierung der Jungen Menschen erreicht. Die vier Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand, besuchen die Jugendlichen in ihren Lebenswelten, laden sie ein in die „externe Schule“ zu kommen, bauen Vertrauen auf, geben Feedback – auch an Eltern und Mitarbeiter des Jugendamtes, und holen sie so Stepp by Stepp zurück in die Gesellschaft. Oft kommen die jungen Menschen zunächst nur sporadisch, lassen sich dann nach und nach auf das Konzept ein und verbringen irgendwann einen vollen Schultag in der Einrichtung. Das bedeutet: Am Vormittag kommen und individuell auf den Schulabschluss hin lernen, beim Zubereiten des Mittagessens helfen, gemeinsam essen und sich am Nachmittag noch auf weiteres Lernen oder praktisches Arbeiten einlassen.
Finanziert wurde dieses Projekt sehr lange zum Großteil über den Europäischen Sozialfond. Als dieser aus formalen Gründen aus lief, sprang die Waisenhausstiftung Siloah Isny im Allgäu ein und übernahm den Fehlbetrag in Höhe von 31.000 € mit der Auflage, bis zum Schuljahresende 2016 eine Finanzierung durch Stadt und Land sicher zu stellen.
Dieses Ziel konnte bereits bis Februar 2016 erreicht werden, da allen Beteiligten die Effektivität des Projektes bewusst ist und inzwischen Überlegungen zur Vervielfältigung dessen auch für andere Regionen begonnen haben.
Wir gratulieren allen Beteiligten zu dieser erfolgreichen Arbeit.