Spielerisch lernen im Sprachsommercamp
Zum elften Mal findet derzeit in Ravensburg im Rahmen der Kreativen Ferienbetreuung MIKI das Sprachsommercamp statt, das von der Siloah Stiftung finanziell unterstützt wird. Kreativ ist das passende Stichwort, denn der Unterricht, den die 45 teilnehmenden Erst- und Zweitklässler in Kleingruppen unter der Leitung von Studierenden der PH Weingarten erleben, ist alles andere als langweilig. Das didaktische Konzept ist auf ein aktives Mitwirken der Kinder ausgerichtet, wodurch nicht nur die Sprachkompetenz erweitert, sondern auch Sozialkompetenz gefördert wird. Mit Erfolg, wie die wachsenden Teilnehmerzahlen belegen: Waren es vor zwei Jahren noch 20 Kinder berufstätiger Eltern, die das zweiwöchige Intensivtraining absolvierten, so sind es in diesem Jahr bereits 45. Am Vormittag besuchen die Kinder den Sprachunterricht, am Nachmittag können sie sich sportlich betätigen, musizieren oder an Kunstprojekten mitarbeiten. Für eine hohe Qualität aller Kurse sorgen erfahrene Partner wie DAV, BUND oder die Zirkusschule MOSKITO.
Das heutige Pressegespräch in der Neuwiesen-Grundschule Ravensburg begann mit einem Rundgang, bei dem sich die Besucher selbst ein Bild davon machen konnten, welchen enormen Nutzen die insgesamt 137 Kinder aus der kreativen Ferienbetreuung ziehen, die von der Sonja-Reischmann-Stiftung vor 12 Jahren mit initiiert wurde und von der sie bis heute mitfinanziert wird. Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, lobte die perfekte Mischung aus "Moralvermittlung, Kreativität und Musikalität". Das Angebot trage dazu bei, "aktiv und gestaltend die Gesellschaft zu prägen" und sei damit als "pädagogischer Vorreiter für Schulentwicklung" zu sehen. Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration, betonte, das MIKI fördere exakt jene Fähigkeiten, die heutzutage den höchsten Stellenwert haben sollten, nämlich "Resilienz, Kritikfähigkeit und Sozialkompetenz".
Der kleine Rashed liest stolz aus einem Kinderbuch vor[/caption]
Die Integration des Sprachsommercamps in die Ferienbetreuung erweist sich als Idealfall, ermöglicht sie doch den teilnehmenden Kindern ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern, ohne sich dabei wie in der Schule zu fühlen. "Bei uns steht der Spaß im Vordergrund und die Vermittlung eines Feriengefühls", erklärte Doris Hausmann-Schmieder, eine der pädagogischen Leiterinnen vor Ort. Auch dass bei den hochsommerlichen Temperaturen schon mal der Rasensprenger angestellt oder eine Runde Eis spendiert wird, trägt zu einer entspannten Atmosphäre bei.
Kristina Matschke von der PH Weingarten, die das Sprachsommercamp leitet, leitet, bringt es zum Abschluss auf den Punkt: "Sprache ist Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe", sagt sie. Wie wahr diese Aussage ist, wird die Theateraufführung am Freitag zeigen, bei der die Kinder als Höhepunkt des Programms auch in diesem Jahr wieder ihre neu erworbenen Sprachkenntnisse vor Publikum unter Beweis stellen dürfen.