Der 2. Siloah-Klavierabend begeisterte mit faszinierender Filmmusik
Kraftvoll hallen die Akkorde durch die altehrwürdigen Mauern des Refektoriums im Isnyer Schloss. Die Titelmelodie von Star Wars macht allen Anwesenden unmissverständlich klar: Das Konzert beginnt. 23 Klavier-Schülerinnen und -Schüler der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu (JMS) haben sich eingefunden, um eine bunte Auswahl bekannter Melodien der Filmmusik auf dem Flügel vorzutragen.
Die „Movie Night“ ist ein Dankeschön an die Waisenhausstiftung Siloah, die die Arbeit der Jugendmusikschule „üppig unterstützt“, wie Dr. Hans Wagner, der Schulleiter der JMS, betont. Und das gleich in doppelter Hinsicht. Die für fünf Jahre zugesagte Förderung gilt zum einen der rund 60 Instrumente umfassenden Klavierflotte, deren Wartung und Restaurierung mit einer Summe von 30.000 Euro im Jahr sichergestellt ist. Dadurch konnte in diesem Jahr bereits ein über 90-jähriges Klavier ersetzt werden, bei zwei weiteren wurde die Mechanik überholt. Darüber hinaus steht ein Sozialfonds in jährlicher Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung, mit dem Kindern in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen das Erlernen eines Musikinstruments ermöglicht wird. 2018 profitiert auch Isny von der großzügigen Unterstützung und erhält gleich zwei nagelneue Instrumente. Der Schulchor der Grundschule am Rain bekommt ein E-Piano und die Mensa am Schulzentrum wird mit einem Klavier ausgestattet, das für Unterricht und Konzerte zur Verfügung stehen soll. Stolze 13.000 Euro wird das Instrument kosten – eine Summe, die ohne die Förderung kaum aufzubringen wäre, wie Dr. Wagner in seinen Dankesworten an die anwesenden Mitglieder aus Kuratorium, Vorstand und Geschäftsführung der Stiftung erklärt.
Wie gut dieses Geld investiert ist, zeigten die gelungenen Konzertbeiträge, die von Stücken aus dem Dschungelbuch und Pipi Langstrumpf über Forest Gump und James Bond bis hin zu Game of Thrones und Schindlers Liste reichten. Das abwechslungsreiche Programm wurde zwei- oder vierhändig vorgetragen, mit oder ohne Noten, solo oder begleitet von Violine und Gesang. Allen gemeinsam war die sichtliche Spielfreude und eine Virtuosität in der Darbietung, die so manches Talent erkennen ließ. Das Konzert endet, wie es begann: mit einer Melodie aus Star Wars, die in den Zuhörern zweierlei hinterließ: Bedauern, dass der Abend so schnell vorrüberging, und die Erkenntnis, dass die Musik oftmals bekannter ist als der dazugehörige Film. Man darf gespannt sein, welchem Thema sich die Musikschule bei der Fortsetzung der Konzertreihe im nächsten Jahr widmen wird.